Stellen Sie sich vor, es klopft an der Tür und Sie bekommen einen Evakuierungsbescheid in die Hand gedrückt. Sie müssen aus Ihren vier Wänden. Und zwar jetzt. Sie haben eine Stunde Zeit das wichtigste zu packen. Mehr nicht. Wissen Sie, was sie alles packen, wo Ihre wichtigsten Dokumente liegen?

Mein Bruder lebt in British Columbia, der westlichsten Provinz Kanadas. Außer viel Gegend gibt es dort vor allem viel Wald. Und im Sommer daher auch Waldbrände. Grundsätzlich nichts Neues für Ihn. Bis dato allerdings meist nur aus dem TV bekannt bzw. durch die rosa-rötliche Färbung des Himmels am Horizont erkennbar. Bis gestern.

Da die örtliche Polizei und Feuerwehr sehr viel Erfahrung mit Prävention und Bekämpfung von Waldbränden hat, verlief die Organisation und Vorwarnung sehr gut und es kam zu keiner ad hoc Evakuierung. Er hatte letztendlich zwei Tage Zeit sich vorzubereiten. Trotzdem. Die Unsicherheit und Angespanntheit bleibt. Inzwischen ist er bei Bekannten in Sicherheit und wartet ab.

Mich hat das zum Nachdenken gebracht. Selbst in meinem Bezirk Donaustadt ist die Bedrohung durch einen Waldbrand gegeben. Der naheliegende Bezirksteil Lobau mit der den Auwäldern ist von mir in etwa drei Kilometer Luftlinie entfernt. Abgesehen davon gibt es genug andere Anlässe, warum man seine vier Wände plötzlich verlassen muss. Ein Brand im eigenen oder Nachbarhaus, ein Gasgebrechen, eine Explosion oder ähnliches. im ländlichen Raum lesen und hören wir oft genug von Überschwemmungen, Muren, oder Lawinen im Winter.
Am Endergebnis ändert die Ursache nichts. Die Frage, die sich nun stellt ist: habe ich alle wichtigen Dokumente an einem leicht zugänglichen Ort griffbereit? Habe ich Kopien und/oder Originale an einem externen Ort gelagert?

Was tun?
Dank erschwinglicher Technologie ist es heute einfach möglich, die wichtigsten Dokumente zu digitalisieren (scannen) und auf seinem Laptop oder in der Cloud zu speichern.
Für eine erste Kommunikation mit Behörden oder Ämtern reichen normalerweise immer Kopien aus. Ein Ausdruck eines digital gespeicherten Dokuments sollte also vorerst genügen.

Der Vorteil von digitalisierten Dokumenten ist weiters, dass ich selbst ohne Smartphone und eigenen Computer mir irgendwo Zugriff auf diese Dokumente verschaffen kann. Sind meine vier Wände betroffen, ist ja leider nicht auszuschließen, dass mein Computer verbrannt oder durch einen Wasserschaden nicht mehr brauchbar ist. Das kann übrigens auch im Urlaub recht hilfreich sein wenn zB der Pass verloren geht.

Eine Variante wäre, die Originaldokumente in einem Bankschließfach zu verwahren und die digitalisierten Dokumente in einem sicheren Cloud-Depot. Wer Services wie Dropbox, iCloud, etc. nicht vertraut: inzwischen bieten sogar manchen Banken die Möglichkeit an, in deren Infrastruktur digitale Dokumente zu speichern.

Im ersten Schritt wäre es jedenfalls wichtig und hilfreich, die Papier-Dokumente an einem Ort physisch zu verwahren und griffbereit zu halten. In weiterer Folge, kann man sich dann überlegen, was davon sehr, mittel oder weniger wichtig ist und entsprechend [digitale] Kopien für einen weiteren Ablageort festlegen.

 

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