Eben habe ich meinen etwas verstaubten Ventilator aus dem Abstellraum geholt. Die momentane Hitze der Stadt macht sich langsam bemerkbar und das Verlangen nach etwas Luftbewegung wird größer.

Doch diese Luftbewegung ist trügerisch. In der Nacht findet nur weniger Luftaustausch statt und am morgen mache ich alle Fenster dicht um die Hitze so weit wie möglich draußen zu halten. Die Folge davon ist, dass die jetzt durch den Ventilator verwirbelte Luft seit ca 10 Stunden die gleiche ist. Es kommt einem also nur so vor, dass ein „frischer Wind“ weht.

Ein ähnliches Verhalten ist bei den unterschiedlichsten Reformen und Umstrukturierungen zu beobachten. Egal ob in der Politik oder in der Privatwirtschaft, wenn nicht für ein gewisses Maß an Frischluftzufuhr gesorgt wird, ändert sich am Gesamtsystem gar nichts. Es fühlt sich nur so an, als wäre alles in Bewegung. Der Staub wird auf- und durcheinander gewirbelt und setzt sich an anderer Stelle wieder ab. Es ist aber nach wie vor der selbe Staub wie vorher.

Achten wir darauf, ob der „frische Wind“ nicht bloß ein durcheinander wirbeln ist sondern wirklich Neues mit sich bringt. Für Veränderungen braucht es frischen Sauerstoff. Und der kommt nur wenn die alte, abgestandene Luft abzieht und unverbrauchte Frischluft hereinzieht.

Ventilieren Sie einmal darüber.

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