Die Vorgeschichte. In knapp einem Monat jährt sich meine Matura zum 25ten Mal. Ich habe damals die höhere technische Lehranstalt für Möbel- und Innenausbau abgeschlossen. Da diese Ausbildung einen hohen handwerklich-praktischen Anteil hatte, zählt meine Matura auch als Lehrabschlussprüfung. Ich bin also gelernter Tischler. Sicherlich nicht typisch für jemanden der nun als Unternehmensberater tätig ist und doch sehr hilfreich.

Grundverständnis
Damals mir noch unbewusst, hat sich das Gefühl für haptisches Empfinden in mir festgesetzt. Schießlich wird ein Großteil der Qualitätsprüfung von Holzprodukten mit den Händen durchgeführt. Ein weiterer Aspekt war die geplante Abfolge einzelner Produktionsschritte die auf Grund von Klebe- und Lacktrocknungszeiten wichtig war um möglichst effizient produzieren zu können. Man könnte es auch Prozessmanagement Light nennen.
Am spannendsten fand ich damals, die Verbindungstechnik von Holzbauteilen ohne zusätzliche Hilfsmittel wie Schrauben oder Nägeln aus Metall. Heute würde man das wohl als Smart Connection bezeichnen. Dahinter verbirgt sich eine lange Tradition des Mangels und die daraus entstandene Notwendigkeit nach intelligenten Alternativen zu suchen. In der heutigen Zeit eine etwas in Vergessenheit geratene Fähigkeit der Innovation.
Auch in der Oberflächenbehandlung gibt es viele Möglichkeiten mit natürlichen Mitteln, wie z.B. Ölen, das Material zu schützen und zugleich eine für die Nutzung angenehmes Empfinden zu schaffen.
Diese Herangehensweise habe ich in den letzten Jahren immer bewusster in mein Beratungshandwerk einfließen lassen. Auch wenn es primär Kopfhandwerk (=Denkarbeit) ist, so zeigt meine Vorliebe für Post-Its und andere papiergebundene Methoden untrügliche Spuren meiner handwerklichen Prägung.

Ein weiterer Teil der Ausbildung war die Konzeption gesamter Räume. Egal ob Wohnung, Büro, Restaurant oder Küche, jeder dieser Räume hat eine bestimmte Aufgabe die, unter Berücksichtigung der darin lebenden und arbeitenden Menschen, bestmöglich zu gestalten war. Gerade in der heutigen Zeit, ist durch die Veränderung unserer Lebens- und Arbeitswelten diese Gestaltungsaufgabe wichtiger denn je.

So wie in modernen Tischlereien heute auch die Digitalisierung Einzug gehalten hat – man denke an CNC-Fräs- und Bohrmaschinen, automatisierte Leim- und Furnierstraßen – so ist die Nutzung digitaler Werkzeuge auch in der Beratung unvermeidlich um effizienter und einfacher arbeiten zu können.

Eines bleibt aber da wie dort wichtig: der Nutzen und Mehrwert für den Kunden steht immer an erster Stelle. Kein Produkt oder Dienstleitung wird gekauft, weil es mit den neuersten Methoden oder neuersten Werkzeugen produziert wurde, sondern weil es schlicht und einfach funktioniert.

Ich verstehe mein Handwerk
… als Manufaktur für individuelle, maßgeschneiderte und einzigartige Lösungen die den Arbeitsalltag meiner Kunden einfacher gestalten und deren Kunden zufrieden machen. Mein natürlicher und stetig nachwachsender Rohstoff sind Beobachtungen, Gedanken und Ideen, die mit Hilfe erprobter Methoden zu Problemlösungen verwandelt werden.

Die Zukunft
Auch ich bleibe nicht stehen sondern verwende einen maßgeblichen Teil meiner Zeit für Weiterbildung, die Beobachtung lokaler und globaler Entwicklungen und deren Auswirkungen auf uns Menschen. Das ist notwendig um meinen Kunden und in Folge den Kunden meiner Kunden bestmögliche Lösungsansätze zu bieten. 

Mit meinem kürzlich ins Leben gerufenen Atelier habe ich mir eine dazu passende Umgebung geschaffen. Denn jeder Handwerker braucht seine eigene Werkstatt.

 

P.S.: Wenn Sie also schon einen verlässlichen Tischler, Installateur, Elektriker, Computerexperten, Finanzberater, Ernährungscoach und Personal Trainer in Ihrer Adressliste haben, schadet es nicht noch einen Berater/Coach parat zu haben. Für alle Fälle.

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