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ZuHÖREN

„Wenn die stille Zeit vorbei ist, dann wird es auch wieder ruhiger“, sagte schon Karl Valentin. Die Hälfte der beSINNLichen Zeit ist heute, am zweiten Adventssonntag, schon vergangen. Vieles bekommt man jetzt noch zu hören. Gut gemeinte Wünsche für die Feiertage, weihnachtliche Dauerbeschallung in den Geschäften und Weihnachtsmärkten. Was darunter leidet, ist das bewusste zuHÖREN wenn uns Mitmenschen etwas erzählen wollen.

HINhören
Es gibt diese Menschen denen man einfach gerne zuhört. Manchmal liegt es an deren Stimme, manchmal an deren fesselnder Art zu erzählen. Und es gibt auch die anderen, deren Erzählungen wir langweilig oder übertrieben wahrnehmen. In beiden Fällen ist es spannend das nicht Gesagte herauszuhören. Warum manches nicht direkt angesprochen wird hat vielerlei Gründe die wir am besten bei uns selbst herausfinden können. Egal ob es bewußt oder unbewußt passiert, es wird eine Botschaft transportiert die für ein besseres Miteinander wertvoll ist.

ZUhören
Ich hoffe Sie haben es schon mal erlebt, wie einfaches zuhören von einem anderen Menschen sehr erleichternd für Sie gewirkt hat. Wir reden uns das was uns gerade bewegt von der Seele. Es braucht dafür nur jemanden der uns zuhört. Keine (gut gemeinten) Ratschläge oder unmittelbare Lösungsvorschläge sind danach notwendig. Das reden dürfen und gehört werden erzeugt beim Gegenüber ein wertschätzendes Gefühl und öffnet die große Chance eine vielleicht kritische Situation konstruktiv weiter zu entwickeln. Sofern es die Person auch möchte.

Pausenlos
Wir empfinden inzwischen Pausen als unangenehme Unterbrechung. Die Schnelligkeit mit der auf eine Aktion eine Reaktion erfolgen kann, hat unsere Erwartungshaltung immens nach oben geschraubt. Wenn wir nicht binnen Sekunden ein Like oder Herzchen auf unsere Postings oder Lesebestätigungen auf unsere Emails bekommen, werden wir unrund. In der verbalen Kommunikation ist das inzwischen sehr oft ebenso. Stellen wir eine Frage und das Gegenüber antwortet nicht sofort, werden wir nervös und stellen eine weitere Frage. Dabei nehmen wir dem Gegenüber die Chance, unsere Frage zu verstehen und konstruktiv zu antworten. Umgekehrt, wenn wir postwendend antworten, denken wir zuvor selten über das Gesagte nach sondern springen auf wahrgenommene Wortfetzen auf und bringen unsere vorgefertigten Meinungen zum Ausdruck. Was für eine vertane Chance aus so einer Unterhaltung etwas zu lernen.

RASA
Julian Treasure erzählt in seinem TED Talk „5 ways to listen better“  über die Wichtigkeit des Zuhörens. Einer der fünf Wege ist beschreibt das Akronym RASA. Es steht für: Receive Appreciate Summarize Ask. Dabei fällt mir die Redewendung „Tabula rasa“ machen ein. Wenn Sie also demnächst etwas komplett neu beginnen wollen wäre aufmerksames zuHÖREN ein sehr guter Anfang.

 

Ihnen einfach eine gute Woche,

Alexander M. Schmid
Der Vereinfacher

Macht es einfach.

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