#wasaufblühensoll
In der Fahrschule lernt man ziemlich am Anfang bereits den Grundsatz, dass man dort hinfährt, wohin man schaut. Das gilt besonders für Zweiradfahrer aber auch für Autofahrer. Ich denke jeder hat das schon mal erlebt: das auf der Landstraße auftauchende Schlagloch wird als Gefahr erkannt, fokussiert und Sekundenbruchteile später spürt man die Erschütterung bereits in der Wirbelsäule. Es ist wie der Hase vor der Schlange. Anstatt die sich bietenden Ausweichmöglichkeiten zu sondieren, blickt man schnurstracks ins sichere Verderben.
Ich erinnere mich selbst noch gut an eine Situation am Motorrad als ich mich in einer Kurve etwas verschätzt habe. Ich blickte auf den entgegenkommenden Klein-LKW wie die Kuh das neue Tor anstatt mich auf die Fahrbahn zu konzentrieren und die richtige Lenkbewegung einzuleiten. Damals ging es noch gut – zwischen meinem angelegten Ellenbogen und den Aufbau des LKWs hätte kein Blatt Papier mehr gepasst.
Viel zu oft fokussieren wir uns zu lange auf das Böse, das Schlimme oder Gefährliche im Alltag. Etwas zu erkennen, dass uns nicht gut tut ist richtig und wichtig. Aber je früher wir uns nach Alternativen umsehen, umso weniger werden wir von dieser negativen Erfahrung in den Bann gezogen. Es bleibt einfach mehr Energie für die bessere Alternative.
Nichts wird dadurch besser, wenn man sich ewig mit negativen Erfahrungen herumschlägt, und unbewusst um Mitleid bittet. Der Coach eines amerikanischen Football-Teams gab seiner Mannschaft nach jedem Spiel genau 24 Stunden Zeit, einen Sieg ausufernd zu feiern oder eine Niederlage zu verarbeiten. Danach galt es sich auf das nächste Spiel voll zu konzentrieren und aus den Erfahrungen zu lernen. Nicht jedes Ereignis lässt sich binnen 24 Stunden so verarbeiten. Es kann auch eine Woche oder ein Monat dauern. Nur irgendwann soll und muss es einen Schlussstrich geben ab dem man sich wieder voll auf die neue Situation einstellt und nach Mitteln und Wegen sucht damit umzugehen.
Weil zu Beginn vom Autofahren die Rede war: es hat schon einen Grund, warum die Windschutzscheibe größer ist als die Rückspiegel. Wir bewegen uns die meiste Zeit vorwärts. Physisch und metaphorisch. Die Herausforderungen liegen vor uns. Denken Sie nicht an das #wasaussterbenmuss sondern an das #wasaufblühensoll.
Denkanstößiges für die bevorstehende Woche
- Mit welchem Problem beschäftige ich mich schon länger als ich es eigentlich will?
- Wann will ich einen Schlussstrich gezogen haben?
- Welche Alternativen habe ich mich damit auseinander zusetzen um einen Schritt weiter zu kommen?
Ihnen einfach eine gute Woche,
Alexander M. Schmid
Der Vereinfacher