Umstellungen
Umstellungen bereiten uns Menschen oftmals Probleme. Selbst wenn es Umstellungen sind die uns langfristig gut tun werden. Diese Phase kurz vor und nach einer Umstellung ist kritisch für die Nachhaltigkeit der Veränderung. Vor allem wenn die Häufigkeit an Umstellungen stetig zunimmt.
Es bleibt alles anders
Umstellungen sollen den Status Quo verändern und idealerweise auch verbessern. Wenn Sie ihre Schüssel mit Schokokram von der linken auf die rechte Seite des Monitors stellt, ist das keine Nahrungsmittelumstellung. Es wäre eine Umstellung, wenn Sie in die Schüssel Obst oder snackbares Gemüse füllen würden.
Softwareupgrades
In der IT finden laufend Umstellungen statt. Einerseits technologisch getrieben um nicht mehr unterstützte Versionen zu ersetzen, andererseits um neue Funktionen bereit zu stellen, welche die Arbeit erleichtern und/oder neue Möglichkeiten bieten. Da IT sich in sehr vielen Arbeitsbereichen etabliert hat, sind Umstellungen zur Normalität geworden und damit auch der Umgang mit solchen Veränderungen. Mindestens drei Schritte werden dabei durchlaufen: Entwicklung, Test und Inbetriebnahme. Aus Zeitgründen werden Tests oft sehr kurz gehalten oder gar gestrichen. Das Ergebnis daraus werden Sie sicher schon das eine oder andere Mal selbst erlebt haben. Eine missglückte Umstellung mit den altbekannten und womöglich noch neuen Fehlern obendrauf.
Lernfähigkeit
Der Mensch lernt durch oftmaliges Ausführen einer Tätigkeit. GolfspielerInnen beispielsweise trainieren einen bestimmten Schlag zirka zehntausend Mal bis er konstant gut funktioniert. Bei einer Umstellung bedeutet das eine zig-fach eingeübte Tätigkeit wieder zu verlernen und neu zu erlernen. Diese riesige Aufgabe haben findige Menschen insofern erleichtert, dass sie einen Rahmen geschaffen haben innerhalb dessen sich alles abspielt. Wenn Sie einen Windows-PC nutzen, ist der Start-Button seit Anbeginn immer unten links. Kommen neue Funktionen dazu, dann sind diese in der weiteren Navigation zu finden – begonnen wird aber immer unten links. Es muss schon sehr stark wiegende Gründe geben um so ein System aufzugeben und umzustellen. Als Apple auf seinen iPhones auf den Home-Button verzichten konnte, bedeutete das eine wesentliche Umstellung für alle Benutzer. Erleichtert wurde diese durch eine neue, intuitivere Bedienung.
Easy-going
Umstellungen funktionieren nur dann auf Dauer, wenn entweder die Verhaltensänderung gering gehalten wird oder die Umstellung selbst ohne großen Zusatzaufwand bewerkstelligt werden kann. Mobilfunkbetreiber haben uns die Mitnahme der Telefonnummer ermöglicht und den Prozess so vereinfacht, dass er heute quasi per Mausklick online erledigt werden kann. Banken nehmen uns bei einem Kontowechsel die mühsame Änderung von Daueraufträgen oder Einziehungsaufträgen ab und KFZ-Versicherungen erledigen die An-, Ab- oder Ummeldung von Kennzeichen ebenso einfach für uns. Nur so machen wir uns überhaupt Gedanken darüber zu wechseln. Einige Bereiche lassen da noch etwas auf sich warten. Im Gesundheitswesen den Hausarzt zu wechseln und seine bisherige Akte mitzunehmen ist kein leichtes Unterfangen und schreckt viele ab das zu tun.
Umstellungsmotive
Veränderungen werden aus zwei Motiven angestrebt. Wir finden eine neue Situation die uns attraktiver erscheint und von der wir uns angezogen fühlen. Oder wir empfinden eine Situation so unerträglich, dass wir von ihr fliehen und uns etwas anderes suchen. Letztere Ausgangssituation birgt die höhere Bereitschaft sich oder etwas umzustellen. Nun gibt es Menschen, die bewusst solche Szenarien herbeiführen um in den Betroffenen dieses Fluchtverhalten auszulösen. Die feine englische Art ist das nicht. Hingegen selbst nach besseren Möglichkeiten zu suchen und damit verbundene Umstellungen zu akzeptieren, erfordert einerseits den Willen nach Verbesserung und sich aktiv aus der Komfortzone zu bewegen.
Umstellungsbewertung
Nicht jede Umstellung muss um ihrer selbst Willen durchgeführt werden. Eine Bewertung, ob das beabsichtigte Ergebnis den Erwartungen entspricht, ist dabei sehr hilfreich. Besonders dann, wenn die Handhabung von Umstellungen – egal ob technisch, organisatorisch oder kulturell – noch nicht oft durchgeführt wurde. So wie Sie persönlich mit solchen Umstellungen umzugehen lernen müssen, brauchen Teams, Abteilungen oder ganze Unternehmen entsprechend mehr Übung im Umgang mit solchen Situationen vor, während und nach einer Umstellung.
Es ist also eine Umstellung öfters mit Umstellungen gut zurecht zu kommen. Die gute Nachricht daran: Übung macht Umstellungsmeister.
Ihnen eine einfach gute Woche,
Alexander M. Schmid
Der Vereinfacher
Macht es einfach.