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Pause

Die Erfindung der Pause ist wahrscheinlich eine, die maßgeblich zur Erhöhung jeglicher Produktivität beigetragen hat. Die Erkenntnis, dass wir Menschen Pausen brauchen um unserem Körper und unserem Gehirn Erholung zu gönnen, hat vieles in Bewegung gebracht.

Pausenlos
Erinnern Sie sich noch an die Zeit zu der es im Radio und im Fernsehen noch einen Sendeschluss gab? Aus heutiger Sicht nahezu unvorstellbar, dass wir damals fast eine ganze Nacht ohne Breaking News und Unterhaltung auskommen mussten. Spätestens mit dem Aufkommen der Privatsender war es damit vorbei. Auch wenn zuerst nachts nur vorprogrammierte Sendungen abgespielt wurden und keine Live-Sendungen stattfanden, so wurden wir doch 24/7 pausenlos mit Informationen versorgt.

Was immer man tut, …
… eine Pause tut gut. Ein Spruch den einige von Ihnen sicher aus der Werbung kennen, klingt nicht nur gut sondern hat auch einen wahren Kern. Besonders bei körperlich anstrengenden Tätigkeiten aber auch bei solchen die ein hohes Maß an Konzentration erfordern, sind Pausen unerlässlich um diese Tätigkeiten über längeren Zeitraum ausüben zu können und dabei möglichst fehlerfrei zu bleiben. Man denke dabei an Fluglotsen oder Call Center Agents die durch das Einhalten von kurzen Pausen über längeren Zeitraum einsatzfähig bleiben.

Pause als Menschenrecht
Seit kurzem ist die Pause nicht nur im Sinne der Erhaltung der Arbeitsfähigkeit, sondern sogar als Grundbedürfnis definiert. Im Artikel 24 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte steht: „Jeder hat das Recht auf Erholung und Freizeit und insbesondere auf eine vernünftige Begrenzung der Arbeitszeit und regelmäßigen bezahlten Urlaub.“

Gruß vom Hausverstand
Ich erinnere mich an einige Situationen, in denen ich besser eine kurze Pause eingelegt hätte anstatt „das noch schnell fertig zu machen“. Meistens wurde aus dem schnell dann ein langwieriges Unterfangen, weil die Konzentration einfach nicht mehr da war und sich Fehler einschlichen. Genauso haben wir alle schon die Erfahrung gemacht, dass Pausen nicht nur zur körperlichen Erholung beitragen sondern auch unser Gehirn sich kurzzeitig gerne mit etwas ganz anderem beschäftigt. Das interessante daran ist, zumindest geht es mir öfters so, dass während ich mich (auch nur kurz) mit etwas anderem befasse, mein Gehirn derweilen an dem vorherigen Problem weiter arbeitet und ich nach der Pause damit weiter bin als ich es ohne gewesen wäre. Es hat den Anschein, dass in dieser Pause unser Hirn in Ruhe und weiter werkelt und sich ganz auf diese Problemstellung konzentriert und unsere Gedankengänge abarbeitet. Es hat quasi eine Pause von uns.

Pausenplan
In unserer Schulzeit hatten wir alle einen Stundenplan. Anders gelesen, war es aber auch ein Pausenplan, der die kurzen Vormittags-, die lange Mittags-, und die Nachmittagspausen zeigte. Zumeist immer zur gleichen Zeit und damit strukturgebend. Heute ist es verständlich, dass unsere Jobs, vor allem jene mit Kundenkontakt, nicht so stark strukturiert sein können und mehr Flexibilität verlangen. Trotzdem ist es notwendig, Pausen zu machen und diese auch sinnvoll zu nutzen. Damit meine ich nicht ein durchoptimiertes Pausenprogramm das der Erhaltung der Höchstleistung untergeordnet ist. Es darf und muss auch Rückzugsorte geben, in denen man einfach nichts tut, ein Powernap halten kann oder in Ruhe mit Freunden oder Familie telefonieren oder Kurznachrichten austauschen kann.

Pausenvorbereitung
Je nach Tätigkeit kann es notwendig sein Pausen vorzubereiten. Damit meine ich eine geordnete Übergabe von Informationen in jeglicher Form damit jemand anderer möglichst nahtlos weiter arbeiten kann. Besonders dann wenn es sich um längere Pausen wie z.B.: Urlaub handelt ist das sowohl für jene die weiter arbeiten  also auch für einen selbst sehr hilfreich. Nichts belastet den Urlaubsbeginn mehr, als die Gedanken etwas nicht mehr vorher fertig gemacht oder Informationen an andere weitergegeben zu haben. Diese Gedanken schweben dann den ganzen Urlaub über einem und machen die beabsichtigte Erholung zunichte. Deshalb rechtzeitig mit den Vorbereitungen beginnen und – besonders bei Projekten – die Urlaubspausen als fixen Bestandteil einplanen.

Meine [Pojekt]Pause
Nach längerer Zeit habe ich nun auch eine Projektpause in die ich dank entsprechender Planung diesmal sehr entspannt gehen konnte. Zwei Wochen ohne schlechtes Gewissen das in der Zeit nichts weiter geht oder ein mühsam aufzuarbeitendes Chaos nach den zwei Wochen auf mich wartet. Ich bin gespannt, wie sich diese positive Grundstimmung auf mein Unterbewusstsein auswirkt und mit welchen spannenden Ideen es mich nach den zwei Wochen überraschen wird.

In diesem Sinne: machen Sie einfach mal Pause!

Ihnen eine einfach gute Woche,

Alexander M. Schmid
Der Vereinfacher

Macht es einfach.

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