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Entscheidung

Sie müssen jetzt eine Entscheidung treffen!“ ist ein Satz der vielen von uns Unbehagen bereitet oder die Schweißperlen auf die Stirn treibt. Warum ist das so und gibt es Möglichkeiten die eine Entscheidung einfacher machen?

Alltäglich
Verhaltensforscher haben herausgefunden, dass Sie und ich durchschnittlich 20.000 (in Worten zwanzigtausend!!) Entscheidungen PRO TAG treffen. So gesehen, dürfte das ja reine Routine sein und uns kein Kopfzerbrechen bereiten, oder? Nun, von diesen 20.000 Entscheidungen sind die meisten nicht folgenschwer und wir treffen sie intuitiv ohne nachzudenken. Ob wir zuerst den Wecker am Morgen abdrehen und dann aus dem Bett steigen oder umgekehrt ist de facto nicht wichtig. Außer man hat ein spezielles Morgenritual für welches man sich bewusst entschieden hat. 

Nicht entscheiden geht nicht
So wie Watzlawick festgestellt hat, dass man nicht nicht kommunizieren kann, kann man auch nicht nicht entscheiden. Wenn Sie morgen Früh nicht aufstehen, haben Sie zwar die Entscheidung aufzustehen nicht getroffen aber zugleich entschieden liegen zu bleiben. Aus dieser Tatsache heraus erkennen Sie, dass Sie, ob sie es wollen oder nicht, in jedem Fall eine Entscheidung treffen. Daher brauchen Sie auch keine Angst vor Entscheidungen haben da Sie sowieso eine treffen. 

Vorentscheidend
Vor jeder Entscheidung steht die Informationsbeschaffung und Erörterung der Optionen. Für Ihren Sommerurlaub haben Sie vielleicht schon im vergangenen Winter begonnen mögliche Optionen zu sammeln. Dabei waren die Dauer des Urlaubs, das verfügbare Budget und die zeitliche Verfügbarkeit aller Mitreisenden vorentscheidend für die Art des Urlaubs und das Urlaubsziel. Einschränkungen dieser Art helfen, die Auswahl auf eine überschaubare Anzahl zu reduzieren. 

Entscheidend
Liegen die Optionen auf dem Tisch geht es an die Auswahl und Bewertung. Je klarer Sie die Optionen definiert haben und je mehr Informationen verfügbar sind umso leichter lässt sich eine objektive Rangliste erstellen. Dazu ist es notwendig, dass die Vorlieben der Mitreisenden – um beim Urlaubsbeispiel zu bleiben – bekannt und gewichtet sind. Zimmer mit Frühstück oder Vollpension? Pool und/oder Sandstrand? Nah zur Stadt und Lokalen oder ruhige Einzellage? Kindertauglich oder erwachsenenfreundlich? Ladestation für das E-Auto oder Transfer von/zum Bahnhof, und so weiter. 

Nachbetrachtung
Das was Sie nach dem Urlaub im Büro von Ihrem Aufenthalt erzählen, ist ein guter Gradmesser für das was Ihnen wirklich wichtig war und vielleicht beim nächsten Mal wieder wichtig sein wird. Ich finde es immer wieder erstaunlich, wenn sich beispielsweise auf Bewertungsplattformen von Hotels Gäste über Dinge auslassen, die im starken Kontrast zur Hotelbeschreibung stehen. Wenn ein Hotel sich als Familienhotel positioniert und sich dann Gäste über lärmende Kinder auf einem Kinderspielplatz beschweren, war eindeutig deren Vorentscheidung gänzlich falsch. 

Der Speisekartentest
Viele der 20.000 Entscheidungen pro Tag treffen wir auf Basis langjähriger Übung und Erfahrung einfach intuitiv. Anders wären wir auch nicht in der Lage noch andere Dinge zu tun oder zu arbeiten. Wenn Sie sich zum Beispiel in einem Lokal die Speisekarte immer sehr gewissenhaft studieren und letztendlich doch immer das Schnitzel bestellen, machen Sie beim nächsten Mal folgende Entscheidungsübung: geben Sie sich nicht mehr als 2 Minuten Zeit um eine Entscheidung zu treffen. Das Schlimmste was passieren kann ist, dass Sie eine Mahlzeit auslassen weil es ihnen nicht schmeckt. 

Emotional, rational und zufällig
Neben den rein sachlichen Komponenten wirken sich auch unsere Emotionen und der Zufall auf eine Entscheidung aus. Rationale Entscheidungen lassen sich dann treffen, wenn damit ein zuvor definiertes Ziel sehr wahrscheinlich erreicht wird. Bei rein emotional getroffenen Entscheidungen spielt unser aktueller Gefühlszustand die Hauptrolle. Wenn man spät Abends noch eine Tafel Schokolade verputzt, ist das rational nicht nachvollziehbar, aber sehr wohl emotional. Zufällige Entscheidungen haben Ihren Ursprung außerhalb unseres Einflussbereichs. Der Münzwurf zu Beginn eines Fußballspiels für  die Wahl der Spielrichtung ist so ein Beispiel. 

Alles zusammen
Entscheidend für Entscheidungen ist, dass wir uns bewußt machen, dass alle drei Aspekte dabei eine Rolle spielen. Zu welchem Anteil Emotionen, Ratio und Zufall zum tragen kommen ist immer unterschiedlich. Eines ist aber sicher: je öfter wir uns bewusst entscheiden, umso größer wird unser Erfahrungsschatz und umso leichter fällt uns jede weitere Entscheidung die wir treffen wollen oder müssen. 

Übrigens: Danke, dass Sie sich entschieden haben diesen Newsletter zu abonnieren! 

Ihnen eine einfach gute Woche,

Alexander M. Schmid
Der Vereinfacher

Macht es einfach. 

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